Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort und sagen: Wann tröstest du mich?
Psalm 119,82
Lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.
Hebräer 4,16
Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.
1.Petrus 3,15Petershain | Kollm | See | |
01.04.2024 Ostermontag |
9:00 Uhr Gottesdienst mit Pfr. D. Jordanov |
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07.04.2024 Quasimodogeniti |
--> | 10:30 Uhr Gottesdienst mit Hl. Abendmahl Th. Brendel/Pfr. Bönisch |
10:30 Uhr Gottesdienst mit D. Herzig |
14.04.2024 Miserikordias Domini |
09:00 Uhr Gottesdienst mit Hl. Abendmahl mit Pfr. Bönisch |
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21.04.2024 Jubilate |
--> | 10:30 Uhr Gottesdienst mit Lobpreisgruppe |
10:30 Uhr Gottesdienst mit Hl. Abendmahl Pfr. Bönisch |
28.04.2024 Kantate |
09:00 Uhr Gottesdienst mit Pfr. Bönisch |
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05.05.2024 Rogate |
--> | --> | 10:30 Uhr Familiengottesdienst mit G. Neumann und Team |
Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung,
die euch erfüllt.
1. Petrus 3,15
Selbstbewusst sein. Genau wissen, was man will. Und auch geradeaus sagen, was einen beflügelt. Manche träumen nur davon, so zu sein. Und haben es nie geschafft. Manche kennen solche Leute. Und bewundern sie. Manche würden sich vielleicht selber durchaus so einschätzen. Jedenfalls in manchen Situationen und Lebenslagen.
Hoffnungsvoll sein. Genau wissen, woran man sich hält. Und auch geradeaus sagen, was einen so zuversichtlich macht. Manche wünschen sich das. Manche kennen glaubensstarke Leute. Manche sind genau so – jedenfalls manchmal.
Und dann kommt die Frage. Vielleicht im falschen Moment. Vielleicht, wenn es gerade hart auf hart kommt. Etwa am Krankenbett. Oder auf dem Friedhof. Wie steht es da um das Selbstbewusstsein? Wie steht es da um die Hoffnung?
Da fühle ich mich dazu gedrängt, erst einmal vor mir selber Rechenschaft abzulegen, was ich da als Christ eigentlich glaube. Was ich da als Christ gefeiert habe, als nach dem stillen und schweren Karfreitag endlich Ostern wurde. Reden vom furchtbaren Tod am Kreuz. Von Sünde. Reden vom leeren Grab. Reden vom Unglaublichen. Und das ganz selbstbewusst. Ganz zuversichtlich. Wenn das alles nicht nur Theorie ist. Wenn es wahr sein muss – oder nichts.
Und dann gibt es da noch die Hemmung, vor anderen über den Glauben zu reden. Durchaus auch bei den sonst so Selbstbewussten. Vielleicht ist da die Angst, für den Glauben belächelt zu werden. Raubt mir das nicht alle Hoffnung? Vielleicht ist da die Angst, dass sich die ganze Kritik der Philosophen und der Ärger über die Kirche über mir auslädt. Wie soll ich da bestehen? Und dann ist da noch eine andere Hemmung: Ich möchte doch dem anderen nichts überhelfen, wenn ich vom Wichtigsten in meinem Leben erzähle. Da wären doch nur betretenes Schweigen. Oder der Vorwurf, ich wolle nur missionieren. Und bedrängen hilft in Glaubensdingen nie etwas.
Im Monatsspruch aus dem 1. Petrusbrief heißt es aber nicht: Redet ständig über den Glauben. Sondern: Seid stets bereit, Rede und Antwort zu stehen. Also, wenn ich angesprochen werde. Dann kann ich reden, ohne einem anderen zu nahe zu treten. Und da muss ich auch nicht Jesus verteidigen. Ich rede ja nicht vom ehrenden Andenken an einen längst Verstorbenen. Jesus lebt! Und je selbstverständlicher ich mit Jesus lebe, je selbstverständlicher kann ich auch davon erzählen, was ich da tue und was ich da erfahre. Ich kann mit dem Äußeren beginnen: Vielleicht mit den Bräuchen des Osterfestes und was sie ausdrücken. Oder mit dem Beten und wie ich das tue. Oder mit Bibelversen, die zu mir gehören – etwa der Konfirmationsspruch. Vielleicht kann ich sogar die Erfahrung schildern, wie mir Jesu Hand Sicherheit gibt.
Wenn ich vom Glauben rede, will ich nichts verkaufen. Es braucht auch keine wortreiche wissenschaftliche Erklärung des Christentums. Ich kann erzählen, wie ich mit Jesus lebe. So, wie ich auch von anderen Menschen spreche, mit denen ich eng verbunden bin. Da fällt es normalerweise nicht schwer, die gemeinsamen Erlebnisse zu erzählen. Für Rede und Antwort über meine Hoffnung braucht es nicht so sehr Selbstbewusstsein, sondern Gott-Bewusstsein. Er ist ja da.
Herzlich grüßt
Ihr Pfarrer
Albrecht Bönisch